Schüler in Bahrain zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt

© Najah Yusuf
Diessen.- Der 18-jährige Schüler Kameel Juma Hasan wurde in mehreren Prozessen zu einer Gefängnisstrafe von insgesamt 28 Jahren verurteilt. Obwohl er zum Zeitpunkt der Anklageerhebung minderjährig war, wurde er nach Erwachsenenstrafrecht vor Gericht gestellt. Die Urteile ergingen nach konstruierten Anklagen in 15 Punkten, die im Zusammenhang mit seiner Teilnahme an regierungskritischen Protesten stehen. Die Prozesse waren durch eklatante Verletzungen seines Rechts auf ein ordentliches Verfahren gekennzeichnet. Im letzten Prozess stand Kameel Juma Hasan am 26. April 2020 mit 38 weiteren Angeklagten vor Gericht – unter ihnen 13 Minderjährige.
Amnesty International geht davon aus, dass die zahlreichen Anklagen und langen Haftstrafen dazu dienen sollen, nicht nur Kameel Juma Hasan, sondern auch seine Mutter, die Aktivistin Najah Ahmed Yusuf, zu bestrafen. Derzeit wird Kameel Juma Hasan im Dry-Dock-Gefängnis im Trakt für jugendliche Straftäter_innen festgehalten. Seine Mutter ist zutiefst besorgt, da er seit Kurzem unter einer Hautkrankheit leidet, die so schlimm sein soll, dass er nicht schlafen kann.
Amnesty bittet den König Salman Hamad bin 'Issa Al Khalifa darum, Kameel Juma Hasan als jugendlichen Angeklagten und damit rechtlich als minderjährig anzuerkennen. Er möge deshalb seine Freilassung umgehend anordnen und alle ausstehenden Anklagen gegen ihn einem Jugendgericht übertragen. Er möge ferner Kameel Juma Hasan Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung ermöglichen
Zur Unterstützung dieser Forderungen liegen entsprechende Briefe zur Unterschrift aus: In Diessen bei der Buchhandlung CoLibri, im Café Goldammer, im Kopierzentrum, im Schalterraum der Post, samstags in der Markthalle; in Riederau in Gaby´s Kaufladen, in Utting in der Buchhandlung am Dorfbrunnen und in Schondorf bei Yoveda. (nd)
