Haiti: Amnesty fordert umfassenden Kinderschutzplan

Haiti befindet sich in einer humanitären Krise, die mit schweren Menschenrechtsverletzungen an Kindern einhergeht. Banden kontrollieren weite Teile der Hauptstadt Port-au-Prince und ihrer Umgebung. Die Bandengewalt wirkt sich verheerend auf Kinder aus. Sie werden Opfer von Morden, Rekrutierungen, sexualisierter Gewalt und anderen Menschenrechtsverletzungen. Für Kinder gibt es keinerlei Schutzmaßnahmen. Sie werden nicht in erster Linie als Opfer gesehen, sondern als Kriminelle behandelt und teilweise ohne ordnungsgemäßes Verfahren im Zentrum für die Umerziehung von Minderjährigen, die mit dem Gesetz in Konflikt stehen (CERMICOL), inhaftiert. Insbesondere Mädchen sind sexualisierter Gewalt durch die Banden ausgesetzt und haben nur eingeschränkten Zugang zur Justiz und zum Gesundheitswesen.
Bitte schreiben Sie bis 30. April 2025 höflich formulierte Briefe an den Premierminister von Haiti und fordern Sie ihn auf, einen umfassenden Kinderschutzplan zu entwickeln und umzusetzen, mit dem das Land seinen internationalen Verpflichtungen zum Schutz von Kindern nachkommt und ihnen Bildung, Sicherheit und psychologische Unterstützung gewährleistet. Die haitianische Zivilgesellschaft muss von Beginn an in die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen eingebunden werden.