Gewaltlose politische Gefangene – Ihr Mut braucht unseren Schutz
Golrokh Ebrahimi Iraee und Attena Daemi setzen sich im Iran gegen die Todesstrafe und für politische Gefangene ein. 2014 wurden sie verhaftet, zwischenzeitlich gegen Kaution freigelassen und nun wieder inhaftiert.
Atena Daemi wurde am 16. März 2021 in Handschellen und Fußfesseln vom berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran ins Lakan-Gefängnis in Rascht gebracht. Da Rascht 330 km weit entfernt vom Wohnsitz ihrer Familie liegt, ist ein Besuch durch die Familie sehr erschwert. Sie verbüßt nach einem unfairen Verfahren eine siebenjährige Haftstrafe. Konstruierte Vorwürfe wie "Versammlung und Konspiration zu Verbrechen gegen die nationale Sicherheit" bilden den offiziellen Hintergrund für das Urteil, in Wirklichkeit sind es ihre friedlichen Aktivitäten als Menschenrechtlerin.
Zusammen mit Atena Daemi hat das Geheimdienstministerium auch Golrokh Ebrahimi Iraee in das Lakan-Gefängnis in Rascht verlegt. Die beiden Frauen waren am 17. Juni 2019 wegen "Beleidigung des Obersten Religionsführers" und "Verbreitung von Propaganda gegen das System" zu weiteren drei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Grund war, dass sie im Evin-Gefängnis in Teheran die Revolutions-Hymne "Oh martyrs" gesungen hatten, um gegen die Hinrichtung der Kurden Zanyiar Moradi, Loghman Moradi und Ramin Hossein Panahi zu protestieren. Zudem hatten sie offene Briefe zu den Hinrichtungen und auch zu ihren Haftbedingungen an die Behörden geschrieben.
In einem Brief an die Oberste Justizautorität des Iran fordert Amnesty die umgehende und bedingungslose Freilassung von Atena Daemi und Golrokh Ebrahimi Iraee, da sie gewaltlose politische Gefangene sind. Die Ausübung ihrer Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit und ihre friedliche Arbeit für die Menschenrechte stellt kein Verbrechen dar.