Nigeria: ehemals von Boko Haram verschleppte Frauen
Mädchen, die im Nordosten Nigerias von der bewaffneten Gruppe Boko Haram entführt worden waren, haben im Anschluss an ihre Gefangenschaft weitere Menschenrechtsverletzungen durch nigerianische Behörden erfahren. Außerdem erhalten sie nicht genug Unterstützung, um sich ein neues Leben aufzubauen.
Die inzwischen wieder freien Mädchen und jungen Frauen wurden mehr als zehn Jahre lang von Boko Haram versklavt, zwangsverheiratet, von ihren "Ehemännern" missbraucht und zum Austragen von Schwangerschaften gezwungen. Nach ihrer Flucht wurden die Überlebenden der Gewalt von den nigerianischen Behörden teilweise rechtswidrig in Militärhaft festgehalten oder in großen Vertriebenenlagern sich selbst überlassen. Sie haben weder Zugang zu angemessenen Gesundheitsleistungen, beispielsweise was ihre psychische sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit angeht, noch werden ihnen die nötigen Bildungs- und Ausbildungschancen eingeräumt. Die nigerianische Regierung muss dringend für Gerechtigkeit sorgen und Maßnahmen zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung dieser Mädchen und jungen Frauen ergreifen.
Bitte schreiben Sie bis 31. Januar 2025 höflich formulierte Briefe an den nigerianischen Präsidenten und bitten Sie ihn, den Überlebenden nach ihrer Boko-Haram-Gefangenschaft eine freiwillige medizinische Untersuchung anzubieten und dafür zu sorgen, dass sie umfassende und vertrauliche Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen können. Fordern Sie außerdem, dass sie Zugang zu staatlicher Schulbildung erhalten, die Schulen sicher sind und die Grundschulbildung kostenlos bereitgestellt wird. Auch müssen die Überlebenden Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Bitten Sie zudem darum, dass mit staatlichen Programmen gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung dieser Mädchen und jungen Frauen vorgegangen wird.
Briefe gegen das Vergessen Link zur Amnesty Website