Saudi-Arabien: Menschenrechtsanwalt Waleed Abu Al-Khair zu 15 Jahren Haft verurteilt

Waleed Abu al-Khair ist ein prominenter saudischer Menschenrechtsverteidiger, der wegen seines friedlichen Engagements seit fast elf Jahren im Gefängnis sitzt und dort wiederholt misshandelt wurde. Der Rechtsanwalt gründete 2008 die Menschenrechtsorganisation Monitor of Human Rights in Saudi Arabia (MHRSA) und setzte sich jahrelang für demokratische Reformen in Saudi-Arabien ein. Außerdem vertrat er viele Personen, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen waren, wie zum Beispiel den bekannten Menschenrechtsverteidiger und Blogger Raif Badawi.
Am 15. April 2014 nahmen die saudischen Behörden Waleed Abu al-Khair fest, nachdem er sich geweigert hatte, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der er sich verpflichten sollte, seine Menschenrechtsarbeit aufzugeben. Anschließend wurde er auf Grundlage des drakonischen Antiterrorgesetzes vor ein Sonderstrafgericht gestellt. Die 2008 eingeführten Sondergerichte sind für Terrorismusfälle zuständig, faktisch werden sie aber genutzt, um friedliche Menschenrechtsverteidiger*innen zu verfolgen. Das Gericht verurteilte Waleed Abu al-Khair am 6. Juli 2014 zu 15 Jahren Gefängnis, einem anschließenden 15-jährigen Reiseverbot und einer Geldstrafe von 200.000 saudi-arabischen Riyal (etwa 50.000 Euro) – allein wegen seines rechtmäßigen und friedlichen Eintretens für die Menschenrechte.
Bitte schreiben Sie bis 31. Mai 2025 höflich formulierte Briefe an den Kronprinzen und Innenminister und bitten Sie ihn, Waleed Abu al-Khair unverzüglich und bedingungslos freizulassen, da er ausschließlich wegen der friedlichen Ausübung seiner Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit festgehalten wird. Bitten Sie den Kronprinzen außerdem, dafür zu sorgen, dass Waleed Abu al-Khair, solange er noch in Haft ist, vor Folter und anderen Misshandlungen geschützt wird und die medizinische Versorgung erhält, die er benötigt.