Ägypten: Der britisch-ägyptische Aktivist und der Menschenrechtsanwalt wurden 2021 zu Haftstrafen verurteilt

Der ägyptische Aktivist Alaa Abdel Fattah, der auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde am 29. September 2019 auf der Polizeiwache des Kairoer Stadtbezirks Dokki festgenommen. Gegen ihn liefen Ermittlungen aufgrund falscher Anschuldigungen in Zusammenhang mit seinem friedlichen Aktivismus. Als der Menschenrechtsanwalt Mohamed al-Baqer am selben Tag die Staatsanwaltschaft aufsuchte, um Alaa Abdel Fattah zu vertreten, wurde er ebenfalls festgenommen. Seitdem sind die beiden gewaltlosen politischen Gefangenen willkürlich inhaftiert. Die Haftbedingungen verstoßen gegen das absolute Verbot der Folter und anderer Misshandlungen.
Am 20. Dezember 2021 verurteilte ein Notstandsgericht Alaa Abdel Fattah und Mohamed al-Baqer wegen "Verbreitung falscher Nachrichten" zu fünf bzw. vier Jahren Haft, und das nur, weil sie friedlich ihre Menschenrechte ausgeübt hatten. Das Gerichtsverfahren war unfair, und die Urteile können nicht angefochten werden.
Alaa Abdel Fattah befindet sich seit mehreren Monaten im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung, die grausamen Haftbedingungen und die Verweigerung konsularischen Beistands zu protestieren. Der lange Hungerstreik ist zunehmend lebensbedrohlich. Vor Kurzem sagte er seiner Familie, dass er womöglich im Gefängnis sterben werde.