Türkei: Freispruch aller Pride-Teilnehmer "ein Sieg, der niemals nötig gewesen wäre"
Türkei: Ein Gericht sprach 18 Studierende und ein Mitglied des Lehrpersonals der Universität METU frei, die wegen der Teilnahme an einer friedlichen Pride-Parade auf dem Campus in Ankara im Mai 2019 angeklagt worden waren. Die Polizei setzte Pfefferspray, Plastikgeschosse und Tränengas ein. Die 19 Freisprüche waren nach einem langwierigen Rechtsstreit ein Sieg der Gerechtigkeit. Der Fall der Studierenden war Teil des Briefmarathons 2020. Mehr als 445.000 Menschen aus 43 Ländern forderten ihren Freispruch.
Als Reaktion auf die Entscheidung des Strafgerichts erster Instanz in Ankara, 18 Studierende und einen Akademiker freizusprechen, die wegen der Teilnahme an einer Pride-Parade auf dem Campus im Mai 2019 angeklagt waren, sagte Massimo Moratti, stellvertretender Direktor von Amnesty International für Europa:
"Vor mehr als zwei Jahren wurde ein friedlicher Pride-Marsch in Ankara von der Polizei mit Pfefferspray, Plastikkugeln und Tränengas angegriffen, die Teilnehmer wurden zusammengetrieben und durch die Gerichte geschleift. Das heutige Urteil ist ein Sieg der Gerechtigkeit, aber dieser langwierige Rechtsstreit hätte niemals stattfinden dürfen.
"Heute nehmen wir uns einen Moment Zeit, um uns zu freuen, aber morgen werden wir den Kampf fortsetzen, um die Unterdrückung der Menschenrechte in der Türkei zu beenden und unsere Bemühungen zum Schutz der Meinungsfreiheit und der friedlichen Versammlung zu verdoppeln."