Guantánamo Bay: seit 20 Jahren ohne Anklage in Haft

Seit mittlerweile 20 Jahren ist Toffiq al-Bihani aus dem Jemen auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba inhaftiert. Eine offizielle Anklage liegt gegen ihn nicht vor. Er wurde ursprünglich im Iran von den dortigen Behörden festgenommen und Anfang 2002 in Afghanistan dem US-Militär übergeben. Ab Oktober 2002 befand er sich an einem unbekannten Ort in Gewahrsam der CIA. Seinen Angaben zufolge wurde er dort über mehrere Wochen ohne Kontakt zur Außenwelt gefoltert und misshandelt. Unter anderem wurde er fast zehn Tage lang angekettet und in seiner Zelle mit einer Waffe am Kopf mit dem Tod bedroht.
Seit 2003 wartet Toffiq al-Bihani in Guantánamo auf ein faires Gerichtsverfahren. Doch die US-Behörden beabsichtigen anscheinend nicht, Anklage gegen ihn zu erheben. Vielmehr entschied eine vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama zur Schließung Guantánamos eingerichtete Arbeitsgruppe bereits 2010, dass Toffiq al-Bihani freigelassen werden könne. Seitdem wartet er darauf, in ein sicheres Drittland ausreisen zu dürfen. Toffiq al-Bihani ist einer von fünf Häftlingen in Guantánamo, die seit mehreren Jahren für einen Transfer in ein Aufnahmeland vorgesehen, aber dennoch weiterhin inhaftiert sind.
In einem Brief an den Verteidigungsminister der USA fordert Amnesty diesen auf, umgehend dafür zu sorgen, dass Toffiq al-Bihani Guantánamo verlassen und in ein Aufnahmeland ausreisen kann, das seine Menschenrechte achtet.
Zur Unterstützung dieser Forderungen liegen entsprechende Briefe zur Unterschrift aus: In Diessen bei der Buchhandlung CoLibri, im Café Goldammer, im Kopierzentrum, im Schalterraum der Post, samstags in der Markthalle. In Riederau in Gaby´s Kaufladen, in Utting in der Buchhandlung am Dorfbrunnen und in Schondorf bei Yoveda. Das nächste Treffen der Amnesty-Gruppe findet am Donnerstag, den 17. Februar um 19:30 im evangelischen Gemeindehaus in Diessen Jocherplatz 1 statt.